Bücher mit fest eingeklebten Marken.
Ich sammle Philatelistische Bücher mit (meist) fest eingeklebten Marken. Sie werden darüber vielleicht etwas schmunzeln und denken, dass man ja so in dieser Art vor gut 150 Jahren gesammelt hat. Sie liegen da nicht so ganz falsch.
Was ich aber meine, sind Bücher, die schon bei ihrem Erscheinen mit offiziellen, oftmals von Postverwaltungen produzierten oder autorisierten Neudrucken verkauft wurden.
Wahrscheinlich wäre die Liste der aufzuzählenden Buchkandidaten sehr lang. Ich werde Ihnen von Zeit zu Zeit ein paar interessante Titel vorstellen. Denken Sie nur einmal an Werke über die klassischen Marken skandinavischer Länder (Dänemark, Norwegen und Schweden fallen besonders ins Auge), deren eingeklebte offizielle Neudrucke so hervorragend ausgeführt sind, dass sie in den regulären Markenkatalogen teils hoch notiert sind. Von der 6-bändigen Enzyklopädie über die neuseeländischen Briefmarken von Collins und Watts ist sehr oft der Band II zerstört, weil die darin enthaltenen, wundervoll gedruckten Chalon-Köpfe herausgeschnitten und als „Raritäten“ einzeln verkauft wurden.
F.J.Peplow hat im Jahre 1925 ein Buch über die Marken von Buenos Aires geschrieben, in dem hervorragende Neudrucke der „Schiffchenmarken“ enthalten sind. 100 Exemplare nur wurden von dem Buch gedruckt, und Sie können sich vorstellen, dass dieses Werk mit den darin enthaltenen Neudrucken eine Rarität darstellt.
Ich möchte Ihnen an dieser Stelle eine kleine Arbeit vorstellen, die Georg Bühler vor 65 Jahren verfasst hat. Es geht ebenfalls um die „Barquitos“, die Schiffchen von Buenos Aires. Durch einen Zufall war Bühler im Berlin des Jahres 1955 in den Besitz des stählernen Urstempels und der Originalmatrizen gekommen. Seine Erkenntnisse brachte er zu Papier, in einer kleinen, 19-seitigen Broschüre. Zur anschaulichen Dokumentation ließ er vom Urstempel und den Matrizen Abzüge erstellen und klebte diese in das kleine Heft ein.
Die Auflage des kleinen Heftchens ist mir nicht bekannt, sie dürfte aber sehr gering sein. Wolfgang Jakubek, der Georg Bühler sehr gut kannte und damals Zeitzeuge war, sprach von „vielleicht 100 Exemplaren“, die Bühler an Freunde und gute Kunden abgab.
Leider wurden auch von diesen kleinen Heftchen viele „geplündert“. Den Urstempelabzug sah ich kürzlich als Einzellos auf einer namhaften deutschen Auktion. Komplette Heftchen dürften heute recht selten sein.